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Generative Adversarial Networks: Schutz der Privatsphäre


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Von LMIS


Unsere persönlichen Daten werden ständig gesammelt, gespeichert und verarbeitet, was die Gefahr von Missbrauch und Identitätsdiebstahl birgt.

Die Anonymisierung von Daten ist eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Privatsphäre. Jedoch ist es oft schwierig, Daten so zu anonymisieren, dass sie gleichzeitig für Analysen und andere Zwecke nutzbar bleiben.

Generative Adversarial Networks (GANs) bieten eine innovative Lösung für dieses Problem. Wir erläutern die Funktionsweise von GANs im Kontext des Datenschutzes und diskutieren die Herausforderungen und Einschränkungen dieser Technologie.

Funktionsweise von Generative Adversarial Networks

GANs, oder Generative Adversarial Networks, bestehen aus zwei neuronalen Netzen:

  1. Der Generator hat die Aufgabe, synthetische Daten zu erstellen, die den realen Daten so ähnlich wie möglich sind.
  2. Der Diskriminator hingegen hat die Aufgabe, zwischen realen und synthetischen Daten zu unterscheiden.

Die beiden Netze arbeiten in einem Wettstreit gegeneinander. Der Generator versucht, den Diskriminator zu täuschen, indem er immer realistischere synthetische Daten erstellt. Der Diskriminator hingegen versucht, den Generator zu entlarven, indem er immer besser zwischen realen und synthetischen Daten unterscheidet.

Durch diesen Wettstreit lernen beide Netze stetig dazu.

  • Der Generator wird immer besser darin, realistische synthetische Daten zu erstellen.
  • Der Diskriminator wird immer besser darin, zwischen realen und synthetischen Daten zu unterscheiden.

So entsteht ein Kreislauf, der die Generierung immer besserer synthetischer Daten ermöglicht.

Schutz der Privatsphäre mit Generative Adversarial Networks

Die mit GANs generierten synthetische Datensätze können die Privatsphäre auf verschiedene Weise schützen.

Anonymisierung

Synthetische Daten können anstelle von realen Daten verwendet werden, um die Identität von Personen zu schützen. Die synthetischen Daten können so gestaltet werden, dass sie statistisch den realen Daten entsprechen, aber keine personenbezogenen Daten enthalten.

Data Augmentation

Synthetische Daten können verwendet werden, Datensätze zu erweitern, die zu klein oder unausgewogen sind. Dies kann die Privatsphäre schützen, indem es die Notwendigkeit verringert, sensible Daten zu sammeln.

Differential Privacy

GANs können verwendet werden, um synthetische Daten mit Differential Privacy zu generieren. Differential Privacy ist eine Technik, die den Datenschutz durch Hinzufügen von Rauschen zu Daten schützt.

Generierung von fiktiven Daten

GANs können verwendet werden, um fiktive Datensätze für Trainingszwecke zu generieren. Dies kann die Notwendigkeit verringern, reale Datensätze zu sammeln, die sensible Informationen enthalten könnten.

Vorteile synthetischer Daten für den Datenschutz im Detail

Durch die Generierung synthetischer Datensätze können sensible Informationen wie Namen, Adressen und Telefonnummern entfernt werden. So wird die Identität von Personen geschützt.

Da synthetische Daten keine realen Informationen enthalten, ist das Risiko von Daten- und Identitätsdiebstahl deutlich geringer. Die Daten können so gestaltet werden, dass sie von vornherein sicher sind, beispielsweise indem man sensible Attribute entfernt oder Sicherheitsmechanismen einführt.

Sie machen Datensätze außerdem für Analysen und Forschung zugänglich, die sonst aus Datenschutzgründen nicht verfügbar wären. Des Weiteren fördert die Nutzung synthetischer Daten die Entwicklung neuer datenschutzfreundlicher Anwendungen und Verfahren.

Herausforderungen mit Generative Adversarial Networks

Um den Datenschutz effektiv zu gewährleisten, müssen synthetische Daten den realen Daten in ihren statistischen Eigenschaften und Verteilungen möglichst genau entsprechen. Sollen die Daten komplexe Zusammenhänge und Abhängigkeiten abbilden, erfordert das ausgereifte Techniken.

Außerdem birgt die Realitätsnähe die Gefahr, dass die synthetischen Daten von böswilligen Akteuren missbraucht werden. So könnten böswillige Akteure gefälschte Profile in sozialen Medien oder andere Online-Plattformen erstellen oder Falschnachrichten verbreiten und die öffentliche Meinung manipulieren. Daher müssen synthetische Daten zuverlässig von realen Daten unterschieden werden können.

Vor- und Nachteile von Differential Privacy

General Adversarial Networks sind eine leistungsstarke Technologie mit großem Potenzial für den Fortschritt in verschiedenen Bereichen. Es ist wichtig, die Herausforderungen und ethischen Bedenken im Zusammenhang mit der Verwendung von GANs zu adressieren, um die Vorteile der Technologie verantwortungsvoll nutzen zu können.

Wer mehr über Generative Adversarial Networks erfahren möchte, kann sich den Artikel „Datenschutzkonformes KI-Training sicherstellen – so geht’s“ unseres Gründers Prof. Dr. Marco Barenkamp im Magazin heise online durchlesen. Dort geht er sowohl auf dieses als auch auf Differential Privacy als Verfahren ein.