Als Softwareentwicklerin bereichert Ann-Christin Meisener seit einem Jahr unser Team mit den Kompetenzen Machine Learning & Computer Vision. Ihre Interessen sind breit gefächert: So hat sie unter anderem während ihres Master-Studiums in Cognitive Science eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin gemacht und unterrichtet seither in ihrer Freizeit. Im Frühjahr hat sie zusammen mit unserem CEO Marco Barenkamp das Corporate Yoga bei der LMIS ins Leben gerufen und lädt uns einmal wöchentlich zu einer virtuellen Yoga-Session ein.
Da wir Achtsamkeit und Bewegung als wichtig erachten, um auch unserer mentalen Gesundheit im Alltag Beachtung zu schenken, werden wir Ann-Christin dabei begleiten und eine Reihe von Beiträgen auf unserem Blog veröffentlichen. Als Auftakt haben wir ein Interview mit ihr geführt und sie unter anderem gefragt, wie sie ihre Leidenschaft für Yoga entdeckt hat und welche Tipps sie uns mit auf den Weg geben kann.
Während meines Studiums besuchte ich zum ersten Mal einen Kurs an der Uni. Ich wollte einfach etwas Neues ausprobieren und hatte bis zu dem Zeitpunkt auch keine Berührungspunkte mit Yoga. Ich habe mich gefragt, was Yoga überhaupt ist, neugierig meine Komfortzone verlassen und unerwartet eine neue Komfortzone gefunden. Überzeugt hat mich das Gefühl, mit dem ich nach dem Yoga nach Hause gegangen oder in den Tag gestartet bin.
Ein Freund von mir hat kurz darauf eine Yoga-Ausbildung begonnen und mich zum Üben unterrichtet. Das hat mich auf meinem Weg sehr inspiriert. Im Masterstudium war es dann soweit und ich habe mir diese Ausbildung gegönnt.
Für meine Ausbildung habe ich mir drei Jahre Zeit genommen. Dabei habe ich gelernt, in dieser westlichen Welt und in der heutigen Zeit mit dem Leben umzugehen. Denn Yoga ist so viel mehr als rein körperliche Übungen. Die Vergütung beruhte auf dem Prinzip des Karmas, also dem Energieausgleich. Was ich bekam, gab ich sinnstiftend zurück, durch die Unterstützung unserer Yoga-Meisterin. So haben wir Auszubildenden die Schule betreut, wenn unsere Lehrerin selbst zu Fortbildungen ging.
Meine ersten Erfahrungen habe ich durch diesen Freund im Ashtanga-Stil gesammelt. Dort habe ich mich wiedergefunden. Daueranspannung und Dauerstress haben mich damals durch meinen Alltag begleitet und diese Form des Yogas zieht diese Art von Leuten an. Wir scherzen manchmal darüber, in Kursen finden sich häufig Ärzte und Manager ein, also Menschen, die das Wort „Pause“ nicht kennen. Die Praxis erfolgt in Serien, welche auf jeden Atemzug genau vordefiniert sind.
Meine Ausbilderin bot mir jedoch eine Ausbildung im Sivanada Stil an und ich habe dieses Geschenk von ihr oder dem Universum, wie man es auch immer interpretieren möchte, angenommen. Im Sivananda lernt man sich selbst zu beobachten, sich seiner Zustände bewusst zu werden, sich bewusst für diese zu entscheiden und vor allem lernt man Pausen zu machen. Die Grundidee stammt von einem indischen Arzt, der in die Ursächlichkeit von Erkrankungen zurückgegangen ist. Er hat für seine Patienten eine Reihe an Übungen entwickelt, mit denen sie täglich das gesamte Bewegungssystem des Körpers anfordern. Diese Grundserie des Sivananda nutze ich für meinen Yoga-Unterricht und integriere meist nach Bedarf der Teilnehmer*innen Variationen mit ein.
Es gibt bestimmte Grundpfeiler, die zur einer Yoga-Session gehören. Was bei keiner Yogastunde fehlen darf, ist eine Endentspannung. Das zur Ruhe kommen und Liegen in Savasana ist eben auch eine Übung. Unser Körper und unser Geist dürfen lernen, sich zu entspannt und dann kommen aus dem Modus des Reagierens in den des Loslassens. Am besten beginnt sie auch mit einer Entspannung, um den Kopf mit auf die Matte zu holen und nicht nur den Körper.
Ich gestalte meine Stunden gerne abwechslungsreich. Das holt die Teilnehmer*innen ins Hier und Jetzt. Aber was bei einem Office-Yoga nicht fehlen darf ist das Krokodil, um die Beweglichkeit in der Wirbelsäule abzufragen. In unserem Alltag auf Bürostühlen rotieren wir unsere Wirbelsäule oft gar nicht mehr. Das sollten wir jedoch nicht verlernen. Sonst kommen wir nicht mehr an das Klopapier, wenn es mal nicht mehr vor oder links neben der Toilette hängt, sondern rechts 😉
Es gibt im Yoga keine Anfänger. Yoga ist für alle da und kann von jedem geübt werden. Beim Yoga können Menschen mit ganz unterschiedlichen Körpertypen – beweglich oder muskulös – Übungen finden, die ihre Bedürfnisse optimal ansprechen.
Aber meine Aufgabe dabei ist es, diese Übungen auf die Teilnehmer*innen anzupassen.
Ich betrachte mich nicht nur als Mitarbeiterin, sondern als neugieriger Mensch mit vielen Interessen. Das macht auch meine Firma. So werden bei der LMIS AG alle meine Fähigkeiten geschätzt und ich werde bestärkt, das zu tun, was ich liebe. Ich hatte daher das große Glück, dass unser CEO Marco die Idee von einer wöchentlichen Yoga-Session direkt vorgeschlagen hat, als ich meine Ausbildung beendete. Gemeinsam haben wir ein Konzept entwickelt und überlegt, wie sich die Idee trotz Homeoffice und Kontaktbeschränkungen realisieren lässt.
„Menschen sind sehr facettenreich und können bzw. sollten nicht auf ihre Tätigkeit in einem Unternehmen reduziert werden. Sie haben so viel mehr zu bieten.“
Bei unseren wöchentlichen LMIS Yoga Sessions freue ich mich, alle in Bewegung zu bringen, sie zurück in den Moment zu holen und sie daran zu erinnern, dass sie sich regelmäßig um sich selbst kümmern. Es ist heutzutage sehr bedeutsam, dass man einen Rahmen hat, in dem man loslassen kann.
Mir ist daher besonders wichtig, diese Räume zu gestalten, in denen jede*r sein kann, wer sie/er ist und nichts verstecken muss – eben “sat nam”. Was eigentlich in einem normalen Arbeitsumfeld schwierig ist, da bestimmte Erwartungen an uns in unseren Rollen gestellt werden. Das möchte ich gerne zeitweise auflösen in diesem Corporate Yoga.
Ich freue mich darauf, endlich mit allen persönlich zu üben, sobald es wieder sicher ist. Ein Raum, der mit guter Energie aufgeladen ist, die wir gemeinsam erschaffen, ist eine so tolle Erfahrung und lässt uns die Verbundenheit wieder fühlen, die auf der ganzen Welt im Lockdown abhanden gekommen ist.
Ich wünsche mir auch, dass noch mehr Kollegen den Mut finden, Yoga auszuprobieren. Oft hemmt der Gedanke „Ich kann das nicht“ uns dabei, Neues auszuprobieren. Ich möchte meine Kollegen ermutigen, diese Glaubenssätze und Vorurteile loszulassen und sich die Erfahrung zu gönnen.
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